Der Plänterwald

Dem herrlichen Spazierweg am Ufer der Spree folgend kommt man in den Plänterwald, der etwa zur gleichen Zeit wie der Treptower Park angelegt wurde. Seit 1876 erfolgte auf dem Gebiet zwischen Neuer Krugallee und Spree eine planmäßige Aufforstung mit dem Charakter einer Baumschule. Gustav Meyer schlug vor, hier stärkere Bäume aufzuziehen, die die Stadt für die Bepflanzung von neuen Straßenzügen bisher hatte teuer erkaufen müssen. Bäume aller Altersklassen standen nebeneinander und wurden regelmäßig ausgelichtet. Dieses Verfahren wird als „Plentern“ bezeichnet. Es gab dem Park seinen Namen.

War der Plänterwald anfangs zur Jagd verpachtet und nur auf einigen Wegen öffentlich zugänglich, bekam er um 1900 immer mehr den Charakter eines Volksparkes. Daran erinnert noch heute das bekannte Ausflugslokal „Altes Eierhäuschen“ in der Kiehnwerderallee am Ufer der Spree. Es wurde für die Berliner schnell zum beliebten Ziel von Wasserpartien: „Hier fühlten sie sich völlig frei von jedem Zwange, hier mundeten nach gethaner Ruderarbeit die als Specialität dargereichten frischer Eier und die kühle Blonde ganz vortrefflich“, so zu lesen in einem 1892 von Friedrich Fontane, dem Sohn Theodor Fontanes, verlegten Führer durch die Umgebung Berlins.

Im vergangenen Jahrhundert veränderte sich der Charakter des Plänterwaldes als Volkspark, da 1969 in einem Teil des Geländes der „Kulturpark“ mit seinem weithin sichtbaren Riesenrad eingerichtet wurde. In den letzten Jahren ist er um weitere Attraktionen wie Loopingbahn und Wildwasserfahrt ergänzt worden und nennt sich heute „Spreepark“.

Das „Alte Eierhäuschen“ ist seit vielen Jahren geschlossen und vegetiert also leider vor sich hin. Der Plänterwald ist Landschaftsschutzgebiet und muss es auch bleiben.

Lesen Sie im Folgenden mehr zum Plänterwald...

1. Ein Neubeginn vor 125 Jahren
2. Der Plänterwald - ein Kleinod Berlins
3. Ein Großstadtwald im Wandel der Zeiten
4. Eine geschützte Landschaft
5. Das Eierhäuschen
6. Die Frischluftschneise